Quelle: Cornell Hoppe, Freies Wort Lokalausgabe Hildburghausen, Suhler Verlagsgesellschaft mbH & Co KG
Am Ortsrand von Crock wird demnächst eine Biogasanlage Strom erzeugen. Der Gemeinderat erteilte die Baugenehmigung.
Crock - Einstimmig erteilte der Gemeinderat Auengrund der Waisagrund Agrar GmbH in Crock die Genehmigung, ein Blockheizkraftwerk und eine Biogasanlage zu errichten.
Das Vorhaben war bereits im Bauausschuss ausführlich diskutiert worden. Dennoch war Silvio Reimann, Chef der Milchland GmbH, zu der die Waisagrund Agrar GmbH gehört, zu Gast, um noch einmal zu verschiedenen Bedenken Stellung zu nehmen. Geplant sei eine ähnliche Anlage wie in Schackendorf, nur kleiner. 260 Kilowatt Strom soll sie erzeugen, und das hauptsächlich aus Gülle und Stallmist. "Diese Produkte sind schon da. Sie werden nicht anders gelagert als bislang", erklärte Reimann. Es werde auch keine offene Lagerung geben, wie sie in anderen Anlagen üblich sei. Eine erhöhte Geruchsbelästigung werde es nicht geben. Im Gegenteil, die fermentierte Gülle, die aus der Biogasanlage wieder entnommen werden und auf die Felder gebracht werden kann, rieche nicht mehr so stark. Die Frage, ob die Anlage nicht weiter weg vom Ort in Richtung Trockenwerk gebaut werden könne, verneinte Reimann. "Die Gülle fällt nun mal in den Ställen an." Auch die Bedenken, dass jetzt vermehrt Getreide für die Biogasanlage angebaut werde, konnte Reimann zerstreuen. "Klar werden wir auch Getreideabfälle verwerten, aber in den Anbauarten wird sich nichts ändern." Es gebe in der Tat Gegenden in Deutschland wo der Mais direkt vom Feld in die Biogasanlage wandere, sagte Reimann. "Unseren Mais den brauchen wir aber für unsere Kühe." In Schackendorf werde zu 98 Prozent Gülle vergärt, in Crock soll das nicht anders werden. "Wir machen aus Scheiße Strom - mehr nicht", sagte Reimann.
Zwei große Behälter werden am Ortsrand von Crock entstehen. Dazu kleinere technische Einrichtungen. Der erzeugte Strom wird ins öffentliche Netz eingespeist und vergütet. "Eine Biogasanlage ist heute ein ganz normaler Bestandteil eines modernen landwirtschaftlichen Betriebes", schloss Reimann.